Unbekannte Münzen
Id: 1971118002
Silberpfennig, 0,87 g , 19,5 mm, möglicherweise Halberstadt-Magdeburg, 13. Jahrhundert?
Id: 1971118003
Silberpfennig, 0,75 g, 18,7 mm, wahrscheinlich süddeutsch. Weltliches Brustbild mit Schwert und Kreuz / Kreuz.
Id: 1971118006
Kupfermünze, 0,36 g, 12,2 mm, Drei Lilien / Wappen. Frankreich oder französische Kolonien.
Id: 2070221001
Silberjeton? Abschlag von den Stempeln eines Dukaten? 18. Jahrhundert. Löwe nach links, davor Sonne / Drudenfuß und hebräische Zeichen, oben Sonne. 1,44 g.
Id: 2070221002
Silberpfennig. 0,40 g. Süddeutsch, schlesisch, Österreich. Vierschlag. Wappen, darin oben links Halbmond, rechts Stern, darunter undeutlich, in der Mitte durchbohrt Pfeil einen Quader, darunter Krone / BA
Herr Herfried E. Wagner schreibt dazu:
Anscheinend neuzeitliches Falsum, von wem (mir fällt der Name eines Wiener Münzfreundes mit B-A ein...)
Av.: Münzbild wirr, links oben Halbmond, rechts oben Stern sitzt auf (!) der Wappenlinie, Krone (schauen so nicht aus) unten an ungewöhnlicher Stelle, Wappenumrißlinie unregelmäßig
Rv.: Buchstaben nicht aus einer Zeit, Kreislinie links unten dünner als rechts
Münzform: quadratischer Schrötling, Vierschlag und Münzbilder gewollt perfekt, Ecken sind mit 2 Schnitten "gerundet"
Wir sind uns nicht sicher, ob Herr Wagner richtig liegt. Die Münze selbst stammt aus einem alten Bestand, der vor einiger Zeit in Wien versteigert wurde. (ug)
Herr Held schreibt dazu:
Hier handelt es sich eindeutig um eine Prägung von SLAWONIEN. Evtl. geprägt unter Andreas III. v. Ungarn (1290 - 1301). Er war der Sohn von Stephan von Slavonien. BA könnte für Ban (Herr) Andreas stehen. Das Wappen enthält Details der üblichen slawonischen Marder-Denare: oben links HALBMOND, oben rechts STERN. Darunter MARDER (!). Ganz unten KRONE.
Stilistisch gesehen gehört das Stück nach meiner Meinung in das süddeutsche Währungsgebiet. Der Versuch von Herrn Held konnte durch die zugängliche Literatur nicht verifiziert werden. Daher stellen wir die Münze weiter zur Diskussion. (ug)
Id: 2070221004
Niederlande, Belgien. Pfennig. 0,74 g. Kopf über zweitürmigen Gebäude / Kreuz, in den Winkeln schwert- / lilienförmige Verzierungen
Id: 2070221005
Niederlande / Belgien. Silberne Personenmedaille. 37,5 x 32 mm, 18,26 g.
Die auf Avers und Revers verteilte Umschrift lautet "Quomodo cervus anhelare solet ad rivos aqua plenes, ita anhelat anima mea, ut perveniat ad te". Das ist der zweite Vers des 42. Psalms, wie er in exakt dieser Form wohl nur von Johannes Campensis in seinen 1532 bei Johannes Petreius in Nürnberg verlegten Werk "Psalmorum omnium iuxta Hebraicam veritatem paraphrastica interpretatio" wiedergegeben wurde. In der Lutherbibel wird der Vers wie folgt übersetzt: "Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir".
Mit dem Erscheinungsjahr des lateinischen Textes können wir das Suchfeld zeitlich auf das 16. Jahrhundert eingrenzen. Bei dem Medaillon, das die porträtierte Person trägt, dürfte es sich um die Halsdekoration des Ordens vom Goldenen Vlies handeln. Damit kann der Personenkreis auf den katholischen Hochadel eingegrenzt werden. Die Kleidung, eine Halskrause unter der Halsberge, ist auf vielen zeitgenössischen Porträts zu finden, so zum Beispiel des Herzogs von Alba. Möglicherweise handelt es sich bei der Medaille um eine Geusenmedaille, wie sie im Achtzigjährigen Krieg als Erkennungszeichen und Auszeichnung unter den Gegnern der spanischen Herrschaft kursierten. Dem steht die religiöse Botschaft nicht unbedingt entgegen, da sie abhängig vom Kontext durchaus politisch verstanden werden kann.
Schließlich könnte das Wappen auf dem Revers bei der Identifizierung der Person hilfreich sein. Leider konnte ich dazu rein gar nichts finden, vielleicht handelt es sich nur um ein Fantasiewappen.
Anmerkung:
Leider konnte die Medaille dadurch nicht bestimmt werden, aber vielleicht sind die ausführlichen Anmerkungen von Herrn Dabringhaus für andere Bearbeiter hilfreich.
Id: 2020G0816
Böhmen, Erzgebirge, Sachsen möglicherweise auch Südwestdeutschland / Schweiz Silbergussmedaille 1592 auf Georg Schlaginhaufen 41,6 mm, 31,77 g
Id: 2070905000
Einseitiger Cu Pfennig. 17. Jahrhundert, vielleicht Anfang 18. Jahrhundert. Wappen Ähnlichkeit mit denen von Albstadt, Aschaffenburg und Dambach. Möglicherweise auch Süddeutschland oder Schweiz. 12,2 mm, 0,45 g.
Id: 2371018001
Vertragschüsselpfennig Rheinland – Westfalen
Wappen Kleve, Bayern und nach links schreitender Löwe
14 mm, 0,21g.
Id: 2470127001
Brakteat. 0,42 g.
Weibliches Brustbild mit Brustansatz von vorn, links Turm, rechts Adler
Id: 2470127003
Pfennig, Obol ? 0,55 g. 14,6 mm.
11./12. Jahrhundert. Kopf nach links / Gebäude, im Portal ein Ringel
Id: 2470127004
Kupfermarke 1777, 19 mm
Herr Penning schreibt:
Cu Marke 1777 ( Bursarienzeichen?) MFC = Max. Friedr. Comes; Ebm. Köln Maximiliam Friedrich, Graf zu Königsegg - Rothenfels. 1761- 1784.
WAG (Udo Gans) schreibt:
Hallo Herr Penning
Die Marke wurde damals in der Slg. Pieper ebenfalls als Köln angeboten. Sie stammt aus der Slg. Bauer, wo sie ebenfalls unter Köln eingereiht war. Gegen die Zuweisung an Köln spricht allerdings die Fürstenkrone. Nach unserer Meinung müsste der Kurhut über dem Monogramm sein, oder haben Sie andere Informationen oder kennen Sie gesicherte Kölner Münzen mit Fürstenkrone?
Identifizierte Münzen
Olmütz
Otto II. der Schwarze 1107-1110, 1113-1125
Pfennig. 0,58 g.
O(TTO DV)X Drei Linien mit knotenförmigen Verdickungen / SE.VVE(NCEZLA)VS Kreuz, in den Winkeln Ringel
Cach - vergl. 476 (Vs.), Smerda - vergl. 394/395.
Wir gratulieren Herrn Oleg Trostianskii
Vorderseite Familienwappen / Rückseite möglicherweise die Wappen seiner beiden Ehefrauen. Anlass möglicherweise die Entlassung aus Nürnberger Haft und die geglückte Flucht nach Ansbach.
Gebert, Bartholomäus Albrecht der Nürnberg Münzer und Erzkäufer, Nürnberg 1894, Seite 37.
Bestimmung durch Herrn Prof. Dr. Hubert Emmerig. Wir gratulieren.
Dieser Kupferjeton ist ohne Frage MELZO bei Mailand zuzuordnen. Dargestellt ist nämlich der Heilige AMBROSIUS (AMBROGIO) VON MAILAND (339 - 397). Da für einen Rechenpfennig zu groß und schwer, kommt eine Verwendung als Armenzeichen oder als Schulpfennig in Frage (ELEM könnte für Elementari = Grundschule stehen).
Bestimmung durch Herrn Ulrich Held. Wir gratulieren
Nachahmung eines Pennies Aethelreds II., helmet type (1003-1009)
Wir gratulieren Herrn Oleg Trostianskii
Kreuz, in den Winkeln Keile / Kreuz. Hypride Prägung. Vorderseite Nachahmung eines Pfennigs von Jever (Herzog Bernhard), Rückseite Nachahmung eines ungarischen Denars Stephans I. (997-1038).
Vergl. Huszár 1, vergl. Dannenberg 1957, Kilger C 2000, Seite 179, 2.1.1.
Wir gratulieren Herrn Oleg Trostianskii
Vermutung: Cu Jeton von Sadogura?
Lösung: Es handelt sich um einen seltenen Jeton auf Prinz Andrei Nikolaevich Sherbatov (1726-1810), geprägt in der gartenbergischen Münzstätte in Sadogura zwischen 1771-74.
Bei Ihnen Avers (im Rudenko Revers): Bekröntes Monogramm PAS (Prinz Andrei Sherbatov)
Revers: Wappen der Sherbatovs über JETTON
Rand: florales Muster
Vgl.:
- -Rudenko I.V. "Korpus Jetons" (Корпус жетонов 1700-1917) 1700-1917.", 2. Band, 3. Teil "Visitenkarten-Token" (Жетоны-визитки). S. 466. Tab. Nr. 2149.2 S. 474
- -Zander Randolph. "Russische Personen- und Familientoken." Band II, JRNS Nr. 21 (Winter 1985-86).
Bestimmung durch Til Horna. Wir gratulieren.
Hälbling. 0,61 g.
Undeutlich / Zweitürmiges Gebäude mit Torbogen mittig
Hatz 1965, Seite 33, 9, Baron 1987, 73, CNS 4.1. (2010), Fd. Johannishus 3166.
Wir gratulieren Herrn Oleg Trostianskii
HOCH- UND SPÄTMITTELALTER (Ca. 900-1500) Deutsches Reich Prüm Abtei anonym oder Nederalnde, ca. 1020-1050. Denar. Brustbild Christi auf Kreuznimbus//Drei Personen mit Nimbus nebeneinander, die mittlere Person steht erhöht. Dannenberg 1540; Kluge (CNG) in: GN 200 (2000), Nr. 20.2; Steinbach 16.
Dr. Peter Ilisch attributes this pieces to Brussels – but few coins from similar dies were found in Lupow Hoard (f.e. DB Hannover coins no 01.022.034-01.022.038 - if you require more photos can send them via email) and were described by E. Fiala as Slav imitative pieces, however dies are too sophisticated for such assumption.
E. Fiala, 1916, Der Nachmünzenfund von Lupow, [w:] E. Fiala, Münzen und Medaillen der Welfischen Lande, Bd. I, Prägungen der Zeit der Ludolfinger (Ottonen), Brunonen, Billunger, Supplingenburger etc., Prague, s. 98-126 tafeln 23-26 (the same pices in Hannover). Also https://wcn.pl/auctions/66/69
Bestimmung durch Jacek Magiera. Bestimmung wurde verifiziert. Wir gratulieren.
Pomorze (Pomerania). Circa 1050/70 Lupow type hybrid penny, imitating a German issue of Heinrich V from Regensburg. Av. Blundered legend in arms of cross; in each quarter, wedge surrounded by pellets. RV. Crude and simplified depiction of cross penny (Sachsenpffenig) with cross, circles and dots between arms, surrounded by lines and wedges imitating legend.
For context on the series, see: Mateusz Bogucki & Jack Magiera, "Lund - Odense - Lund - Kołobrzeg. Danish influences in the Zemuzil Bomeraniorum Coinage," in Festkrift Till Kenneth Jonsson. 2015, page 11-20, further details in Mateusz Bogucki "Zachodniosłowiańskie naśladownictwamonet bawarskich z X i XI wieku" page 5 with similar hybrid photo.2.
Wir gratulieren Jacek Magiera
Heller Böhmen, Karl IV, ca. 1350. -1378, mit Bildnis des Hl. Wenzel.
Quelle: Castellin, Karel: Grossus Pragensis, Die Prager Groschen und seine Teilstücke 1300-1547. Verlag Klinkhardt & Biermann, Braunschweig, 2. Auflage 1973. Siehe hierzu Seite 20 Abbildung 30 und begleitenden Text.
Anmerkung: Die Abbildung in o. g. Quelle passt. Das von Ihnen angegebene Gewicht 0,16 g liegt allerdings unter den dort angegebenen Nominalgewicht um die 0,372 g. Ich halte die Toleranz bei der Al-Marco-Prägung möglich. Vergleichbar möchte ich auf die Prägung der Schweidnitzer Ebernkopfheller hinweisen, bei denen in der Literatur ebensolche Toleranzen bis zum halben Normgewicht angegeben werden (siehe Paszkiewicz: Pieniadz gornoslaski w sredniowieczu: Fbg. 358: 0,138 g). Aus meiner Erfahrung bin ich durch das Bild auf die Zuordnung gekommen. Der heilige Wenzel ist auch auf den Parvi Karls ebenso und immer charakteristisch dargestellt. Er hält in der Hand eine Fahne. Außerdem sind stilistische Nuancen wie die „Querstreifen“ unter dem Kopf, Doppelring, Krone mit Nimbus (klare Zuordnung zum Heiligen), … gut erkennbar in Ihrer Abbildung und Quelle.
Die Bestimmung wurde verifiziert. Wir gratulieren.
Vermutung: Kipper 24 Kreuzer o.J.?
Lösung: Es handelt sich um einen Kipper-Groschen (1/24 Taler) der Grafschaft Bruchhausen, seit 1582 zu Braunschweig-Lüneburg gehörig. (Vgl. Wappen Braunschweig-Lüneburg-Harburg bei bspw. Welter 738, 6. Wappenfeld). Es sind bereits Schüsselpfennige und Groschen mit dem alleinigen Wappen Bruchhausens bekannt (geprägt in Moisburg). Gemäß der Nennung Kaiser Ferdinands II. dürfte das Stück aus der Regierungszeit Herzog Wilhelms von Braunschweig, höchstwahrscheinlich aus den 1620ern, sein. Das Stück ist unediert. Bei Saurmasch sind nur zwei Varianten mit gespiegeltem Wappen (Tafel LXVIII Nr. 2070 u. 2071) aufgeführt.
Bestimmung durch Herrn Til Horna. Wir gratulieren